Jedes sechste Kind in Mainz lebt in Armut. Das bedeutet materieller Mangel, aber auch schlechtere Bildungschancen, gefährdetere Gesundheit und eingeschränktere Entwicklungsmöglichkeiten als bei anderen jungen Menschen.
Durch hohe Steuereinnahmen von BioNTech ist die Stadt Mainz reich geworden. Das schreit förmlich danach, die Teilhabe von armutsbetroffenen Kindern und Jugendlichen zu verbessern.
Da sich die Mainzer Politik und Verwaltung nicht entschieden für gleiche Chancen einsetzt, haben wir im April 2023 ein Bündnis gegründet. Wir wollen eine starke Lobby für die Rechte armutsgefährdeter Kinder und Jugendlicher sein.
Am 25. September hat sich das Mainzer Bündnis Chancen-gleichheit mit Bündnis 90/Die Grünen, SPD, CDU, der Linken und ÖDP über Kinderarmut in Mainz ausgetauscht. Die Stadträtinnen und Stadträte begrüßten die Initiative des Bündnisses, armutsgefährdeten Kindern eine stärkere Stimme zu geben.
Vereinbart wurde, dass das Bündnis im Stadtrat die Einrichtung einer Kommission beantragt, die eine Präventionsstrategie entwickelt und verbindlich formuliert, wie Chancengleichheit für alle Mainzer Kinder und Jugendliche gewährleistet werden kann.
In der Kommission sollen neben Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung, Unternehmen, Wissenschaft und Jugendhilfe auch betroffene Kinder und Jugendliche mitwirken.
"Wir setzen uns entschieden für die Chancengleichheit aller Kinder ein. Vor Gott sind alle gleich, egal welcher Herkunft, Religion, Kultur."
Mareike Claus,
Evangelisches Dekanat Mainz
Hendrik Pohlmann, Förderverein Brunnen-schule Marienborn
"Viele armutsgefährdete Familien müssen für die Nachmittagsbetreuung ihrer Grundschulkinder selbst aufkommen. Stadt und Land dürfen sich hier nicht länger einen schlanken Fuß machen."
Carina Schmidt, Redakteurin der Allgemeinen Zeitung
"Das neue Bündnis Chancengleichheit legt den Finger in die Wunde und das ist gut so."
Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks:
"Wir brauchen bei der Bekämpfung der Kinderarmut endlich ein klares Signal, dass der gesellschaftliche Skandal der Kinderarmut entschieden angegangen wird."
Die Teilhabe armer Familien ist sehr viel beschränkter als die von wohlhabenderen.
Viele Kinder, die in Armut aufwachsen, haben schlechte Chancen auf einen Kitaplatz.
Corona hat die Lage von armutbetroffenen Kindern noch deutlich verschärft.
Regine Schuster,
Paritätischer Wohlfahrtsverband
"Wir brauchen einen Pakt gegen Armut und für Chancengerechtigkeit."
Stephan Hesping,
Stadtteiltreff Gonsenheim
"Kinderarmut ist in Mainz politisch kein Thema, Kinder haben keine starke Lobby."
Friedemann Schindler,
terre des hommes-AG Mainz
"Wir müssen dafür sorgen, verbriefte Kinderrechte endlich zu verwirklichen."
16,6 %
der Mainzer Kinder
von Armut betroffen
29,8 %
armutsbetroffene Kinder
auf dem Lerchenberg
55,7 %
länger als vier Jahre im Hartz-4-Bezug
Kinderarmut ist in Mainz ungleich verteilt. Auf dem Lerchenberg ist jedes dritte Kind unter 6 Jahren betroffen, in Finthen, Mombach und Marienborn jedes vierte Kind. In Drais wächst nur eines von 50 Kindern in Armut auf.
Alle Möglichkeiten der Armutsbekämpfung auf kommunalen Ebene wollte die Mainzer Ampelregierung prüfen. Sie kündigte eine Neuauflage des Handlungskonzepts gegen Kinderarmut an. Nach der Hälfte der Wahl-periode ist davon noch nichts zu sehen.
2009 hat der Mainzer Stadtrat ein Konzept vorgelegt, um allen Kindern gleiche Chancen für Entwicklung und Teilhabe zu bieten. Eine konsequente Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen ist nie erfolgt.
16,6 %
der Mainzer Kinder
von Armut betroffen
29,8 %
armutsbetroffene Kinder
auf dem Lerchenberg
55,7 %
länger als vier Jahre im Hartz-4-Bezug
Kinderarmut ist in Mainz ungleich verteilt. Auf dem Lerchenberg ist jedes dritte Kind unter 6 Jahren betroffen, in Finthen, Mombach und Marienborn jedes vierte Kind. In Drais wächst nur eines von 50 Kindern in Armut auf.
Alle Möglichkeiten der Armutsbekämpfung auf kommunalen Ebene wollte die Mainzer Ampelregierung prüfen. Sie kündigte eine Neuauflage des Handlungskonzepts gegen Kinderarmut an. Nach der Hälfte der Wahl-periode ist davon noch nichts zu sehen.
2009 hat der Mainzer Stadtrat ein Konzept vorgelegt, um allen Kindern gleiche Chancen für Entwicklung und Teilhabe zu bieten. Eine konsequente Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen ist nie erfolgt.
Jedes sechste Kind und jeder sechste Jugendliche in Mainz leben von Mindestsicherung ("Hartz IV"). Ihre Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe werden dadurch sehr stark beschränkt, ihre Entwicklungschancen reduziert.
Obwohl sich die Stadt Mainz zur Bekämpfung von Armut verpflichtet hat, hat sich die Armutsquote strukturell verfestigt. Durch Corona-bedingten Einschränkungen und aktuelle Preissteigerungen ist die Schere zwischen arm und reich noch weiter auseinandergegangen.
Nino Haase, Oberbürgermeister von Mainz
Koaltionsvertrag von Bündnis90/Die Grünen, SPD und FDP
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